18.09.22 Prominenter Sklave des Matriarchats - Comedian Torsten Sträter

Einer blöden Angewohnheit folgend, hab ich gestern Abend vor dem Ausschalten des TieWie ein paar Programme durchgezappt. Bei 'Olafs Klub' im MDR bin ich schließlich hängen geblieben, blödelten doch gerade Olaf Schubert und Torsten Sträter am Tresen lässig herum. Denn beide, jeder auf seiner Art, sind mir lieb und teuer - meist unterhaltender Nonsens und durchaus kurzweilig.
'Dem Typ, nicht Herr' [OT. Sträter], übergewichtig, trotz Herrenschneiderausbildung immer im faden Outfit mit Strickmützchen oder Hütchen, Omas Liebling und überhaupt ziemlich sympathisch, 'einer von uns' [Kohlenpottler] eben, hab ich so manche Gutelaunezeit mit humoresken Lachen zu verdanken. Kurzum; Sträter find ich gut.
 
Meine innere Befindlichkeit zwang mich also, seinen Soloauftritt in 'Olafs Klub' noch anzuschauen.


in der Mediathek anschauen, ab 34. Minute Torsten Sträter

Tja, was soll man dazu sagen. War das jetzt lustig, oder was passierte hier gerade ? Nun also auch Sträter. Nicht nur, dass er sich durch seine Nummer tatsächlich ganz massendummsprechphrasenmäßig durch'tatsächlichte', ging's noch ärger. Denn es präsentierte sich einer mehr, der sich den [auch unausgesprochenen] Forderungen des mainstreamingen Matriarchats, achso tolerant und in typisch deutscher Manier in vorauseilendem Gehörsam anpasst und unterwirft. Eigene Meinung lieber für sich behaltend.
Oder doch, in einem Punkt hat er ja seine eigene Menung wiedergegeben. Gendern sei nur Sprache, so lässt er sich ein, nichts worüber man sich aufregen sollte. Glaubt er das etwa selber? sollte er bisher versäumt haben zu realisieren, dass nämlich Sprache neue Wirklichkeiten schafft. Sprachvorgaben, Sprachdiktate sind immer Mittel autoritärer Systeme. Bedarf es wirklich aktueller Beispiele . . . lieber Torsten.
Man würde ihm das hier Dargebotene ja durchaus comedianmäßig abnehmen wollen und gut is. Wenn nur nicht dieser bittere Beigeschmack einer niveaulosen Gossensprache [Flachwich...] und seine undifferenzierten Gendergedanken den Auftritt verhagelt hätten. Und als ob das nicht schon genug der Zumutungen sei, auch noch die allzu auffällige [und nervige] Anbiederei ans weibliche Geschlecht, die einem Profikünstler eigentlich unwürdig ist. Und leider, leider blieb es nicht dabei. Seine durchaus spitzfindigen und selbstkritischen Anschauungen der beendeten 'sehr geehrte Damen und Herren'-Epoche bezüglich des Genderdiktats waren dermaßen platt und einseitig, dass ich mich beinahe fremgeschämt hab'. Man Torsten, stet's bereits so schlimm um sie. In dermaßen turbulenten Umbruchzeiten, wie die unsrigen, wäre es mehr als nur eine freundliche Geste gewesen, auch die Damenwelt mit allerlei Dämlichkeiten zu konfrontieren.
Oder sind dann Anschlussarrangements im 'Öffentlichen RR' gefährdet. Vermutlich, vermutet er es. Schade. Einer weniger mit Rückrat?!


 
 
 

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