10.11.22 USA midterm Wahlen - Extragedöns - tut das alles Not lieber ÖRR?

Gestern war mal wieder Streiktag. Beim WDR Fernsehen wurde dazu von 19:30 bis 20:00 die 'Lokalzeit' aus Köln auf die 'Lokalzeit' aus Wuppertal zugeschaltet, kein Extraprogramm gemacht. Während der kompletten 30 Minuten hat keine Gestalt beim WDR bemerkt, dass frau den Ton vergaß. Dreißig Minuten bewegte Bilder, bei bleiernder Stille. Es ist jedes Mal noch ein klein wenig mehr dilettantisch was die beim WDR da abliefern. Vom Inhalt ganz zu schweigen. Aber ich wollte über etwas ganz anderes schreiben.
 
Nun trötete es wieder aus allen ÖRR - Kanälen. In den USA wurde gewählt. Bis vor wenigen Jahren war das nur eine Randnotiz bei uns wert, wenn in den USA die Wahlen zum Repräsentantenhaus anstanden. Die Wahl in der Halbzeit der aktuellen Regierungsperiode gibt die aktuelle Stimmung im Land wieder. Der 44 jährige Gouverneur von Florida Ron DeSantis holte 59,4% der republikanischen Stimmen. Das gilt auch als ein starkes Zeichen gegen Donald Trump. Insgesamt haben sich die Amerikaner nicht klar entschieden zwischen den Republikanern und den Demokratenen, ungefähr halbehalbe ist das bisherige Ergebnis. Joe Biden kann kurz aufatmen. Für die, die's interessiert noch ein par genauere Zahlen und damit wäre eigentlich der Informationspflicht des ÖRR genüge getan.
Aber wir erleben etwas ganz anderes. Nachdem in den Hauptnachrichtensendungen 'Tagesschau' und 'heute journal' das Thema dem Zuschauer schon genügend weit ausgebreitet wurde, sehen wir bei der ARD einen 15 minütigen extra Brennpunkt midterm Wahlen direkt im Anschluss an die 'Tagesschau'. Und das ZDF schickt gleich ein ganzes 'News'Kommando vor's Weisse Haus. Da lächeld Marietta Slomka natürlich ganz glücklich, die ihren öffentlichrechtlich bezahlten USA Ausflug darüber hinaus sicher auch nicht einsam und alleine unternehmen muss. Kameraleute, Tonleute und Wasserträger für's Grobe gehören sicher auch noch zur Ausflugs-Crew heute journal 09.11.22. So schön Mainz am Rhein auch sein mag, etwas Luftveränderung, dann auch noch auf lau über den großen Teich, ist ja nochmal was ganz anderes. Dagegen wirkt Mainz total provinziell, engaberauch. Ja meine Güte, geht's nicht auch 'ne Nummer kleiner? Da wird zur Zeit viel darüber berichtet, wie der ÖRR unser aller Zwangsgebühren völlig undiszipliniert herauspulvert, zur eigenen Vorteilsnahme aber auch zur Finanzierung unnötiger Strukturen, und dennoch fehlt es den Verantwortlichen ganz offensichtlich an dem nötigen Fingerspitzengefühl für's sinnvolle Wirtschaften. Ist da niemand mehr, der 'des Volkesstimme' hört und - sie auch ernst nimmt? Scheinbar nicht.
Oder steckt doch mehr hinter der völlig überdimensionierten Berichterstattung zu den 'midterm Wahlen', als man zunächst vermutet. Eine breite Öffentlichkeit vertritt ja [wenn auch hinter vorgehaltener Hand] die Meinung, Deutschland sei ein Vasallenstaat der USA. Vor dem Hintergrund könnte man freilich mutmaßen, diese USA-Präsenz bei uns sei von 'denen da drüben' gewollt und gesteuert. Inwiefern das auch zutreffend sein mag oder auch nicht. Vergessen wir dabei nicht, unsere Offiziellen verhalten sich so, wie der gute Deutsche das immer so macht - 'vorauseilender Gehorsam', zunehmende Hofberichtersattung wie zu Kaisers Zeiten - so läuft das ja hier.
Aber ach - was wäre auch die Alternative zur USA-Nähe für uns in Mitteleuropa? Abgesehen davon, durch deren Einfluss die letzten bald 80 Jahre frei und wohlversorgt leben zu dürfen, wäre jede andere denkbare Möglichkeit weniger komfortabel. Möchten wir das wirklich?

- so 'ne Corvette beispielsweise is schon verdammt cool, sach ich ma
 
 
 
Hinweis Wie ich höre funktioniert bei manchen Smartphones der Brennpunkt-Link zur WDR-Mediathek nicht: midterm Wahlen
Sorry, da kann ich leider nichts dran machen - WDR halt, wenden sie sich an die.


 
 
 

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